Geschichte

Bulgarien ist einer der ältesten Staaten in Europa. Am 9. August 681 wurde das Land am sechsten ökumenischen Konzil in Konstantinopel zum ersten Mal als Staat erwähnt. Hauptziel der bulgarischen Herrscher jener Epoche war die Festigung der internationalen Autorität des Landes und der Aufbau einer gemeinsamen Identität bei den im neuen Staat vereinten Stämmen. Eine wichtige Rolle in dieser Hinsicht spielte die gemeinsame Schrift – das von den Brüdern Kyrill und Method geschaffene glagolitische Alphabet oder auch Glagoliza genannt, woher die heutige kyrillische Schrift stammt. Außerdem war Bulgarien unter den ersten Staaten in Südosteuropa, die das Christentum angenommen haben, was weiterhin zur Identitätsbildung beitrug. Der Staat erlebte mehrere Tiefen und Höhen über die nächsten Jahrhunderte. Dennoch gelang es den bulgarischen Herrschern während des Bestehens des Ersten und des Zweiten Bulgarischen Reichs (7.-14. Jahrhundert), das Land als Kultur- und Bildungszentrum Südosteuropas zu festigen. 

Nach der Beendigung der osmanischen Herrschaft im 19. Jahrhundert und mit der neu gewonnenen Unabhängigkeit begann für Bulgarien die Zeit des Wiederaufbaus. Zum ersten Fürst Bulgariens wurde der aus Deutschland stammende Prinz Alexander von Battenberg gekürt. Durch die Verträge zwischen Stalin, Churchill und Roosevelt fiel Bulgarien nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1989 in die sowjetische Einflusszone.

Aktuell ist Bulgarien ein fortschrittliches Land und ein Mitglied zahlreicher regionaler und internationaler Organisationen. Die bulgarische Regierung führt weiterhin eine konsequente Integrationspolitik auf internationaler Ebene. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist Bulgarien ein Land der Möglichkeiten mit hohem Entwicklungspotenzial und ein wichtiger politischer und wirtschaftlicher Akteur in der Region Südosteuropa sowie ein fester Bestandteil der großen europäischen Gemeinschaft.