Wirtschaftsbeziehungen

Deutschland konnte 2021 seine Position als größter EU-Handelspartner Vietnams verteidigen. Im letzten Jahr wurde ein Handelsvolumen von 14,5 Milliarden EUR erzielt: Die Importe aus Vietnam stiegen um 3,9 Prozent auf 10,7 Milliarden EUR, die deutschen Exporte nach Vietnam erreichten 3,7 Milliarden EUR und stiegen um 25,6 Prozent.

Wichtigste vietnamesische Exportprodukte nach Deutschland sind Mobiltelefone, Schuhe, Textilen, Elektronikartikel sowie Kaffee. Wichtigste Einfuhrprodukte aus Deutschland sind Maschinen, Arzneimitteln, Produkte der chemischen Industrie und Fahrzeuge.  Der damit verbundene Bedarf an höherwertigen Anlagen sollte sich in einer steigenden Nachfrage nach Produkten deutscher Maschinenbauer äußern.

Die Delegation der Deutschen Wirtschaft mit Büros in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt ist Teil des AHK-Netzwerks. Die Delegation befindet sich in Ho-Chi-Minh-Stadt in einer Bürogemeinschaft mit der Deutschen Kaufmannschaft (German Business Association), in der sich über 291 deutsche Unternehmen zusammengeschlossen haben. Derzeit werden Verhandlungen zur Gründung einer deutsch-vietnamesischen Auslandshandelskammer geführt. Weitere Impulse erwarten deutsche und vietnamesische Unternehmen durch das im Jahr 2020 in Kraft tretende Freihandelsabkommen zwischen der EU und Vietnam.

Ausländische Direktinvestitionen bleiben für Vietnams wirtschaftlicher Entwicklung wichtig. Die größten Investoren in 2019 waren Südkorea und Japan. Auch deutschen Geschäften verstärkten ihre Investitionen in vergangenen Jahren in Vietnam.  Wenn man sich die Statistiken der ausländischen Investoren in Vietnam ansieht, so nimmt Deutschland den 17. Rang (2020) ein. Im Moment sind circa über 390 deutsche Unternehmen dauerhaft in Vietnam aktiv, bzw. stehen in laufenden Geschäftskontakten mit vietnamesischen Firmen.

Ein starker Trend ist die Verlagerung bzw. Erweiterung der bestehenden Asien-Aktivitäten deutscher Firmen von China aus. Hier werden zuweilen die steigenden Lohnkosten in China als Motivation genannt, wobei aber ausdrücklich betont werden sollte, dass Vietnam nicht der preiswerteste Standort der Region ist. Das allein ist sicher kein ausreichendes Argument, um eine strategische Investitionsentscheidung für Vietnam zu treffen. Vielmehr sind die geographische Nähe zu China, die Zugehörigkeit Vietnams zu den verschiedenen Freihandelsbestrebungen sowie der Diversifizierungsgedanke die entscheidenden Faktoren.     

 

Hier finden Sie die aktuellen Handelszahlen Bayern – Vietnam.