Fakten

Es ist schwer, Brasilien auf ein Bild oder eine Assoziation zu begrenzen und auf einen Nenner zu bringen. Zu groß und zu vielfältig ist das Land, das in den vergangenen Jahren im Zuge des BRIC-Booms zu einer ernstzunehmenden Wirtschaftsmacht herangewachsen ist. Dennoch könnte das als ewiges “Land der Zukunft” bezeichnete Brasilien sein Potenzial noch viel stärker ausschöpfen.

Ohne Frage ist Brasilien trotz der wirtschaftlichen und politischen Krisen nach wie vor ein vielversprechender Markt und Wirtschaftsstandort. Die Möglichkeiten als Produktionsstandort, Absatzmarkt und Lieferland sind vielfältig - ebenso als Kooperationspartner. Die Menschen sind sehr gastfreundlich und umgänglich. Dennoch gibt es vor allem beim ersten Kontakt häufig Verständnisschwierigkeiten. Die Geschäftspartner sind europäischer als man erwartet und doch „Latinos“ durch und durch. Geschäfte mit Brasilien sind ein lohnendes „Abenteuer“ für das man gute Planung und Vorbereitung, einen langen Atem, Zähigkeit und Qualitäten eines sympathischen Wadlbeißers braucht.

Brasilien ist der flächen- und bevölkerungsmäßig fünftgrößte Staat der Erde und eine der größten Volkswirtschaften der Welt (Rang 15). Es ist das größte und mit über 211 Millionen Einwohnern auch das bevölkerungsreichste Land Südamerikas, von dessen Fläche es knapp 47,3 Prozent einnimmt. Brasilien hat, abgesehen von Chile und Ecuador, mit jedem südamerikanischen Staat eine gemeinsame Grenze. Brasiliens Wirtschaft ist stark diversifiziert und beruht auf reichen Bodenschätzen, einer effizienten Landwirtschaft und einer relativ gut ausgebauten und entwickelten verarbeitenden Industrie.

Rund 80 Prozent des brasilianischen Bruttoinlandsproduktes werden in acht Bundesstaaten erwirtschaftet: São Paulo, Rio de Janeiro, Minas Gerais, Bahia, Santa Catarina, Paraná, Rio Grande do Sul und dem Bundesdistrikt Brasília. Alleine im Bundesstaat São Paulo werden 32 Prozent der brasilianischen Wirtschaftsleistung und über 31 Prozent der Industrieproduktion erbracht.

Im “Gemeinsamen Markt des Südens” (Mercosul), der im Jahr 2005 gegründet wurde, nimmt Brasilien eine Führungsrolle ein. Seit 1995 bilden die weiteren Mitglieder Argentinien, Paraguay und Uruguay eine Zollunion mit einem gemeinsamen Außenzoll (TEC), der jedoch zuletzt mehr und mehr durch Ausnahmen aufgeweicht wurde.

Brasilien gehört mit seiner jahrelang stabilen Währung Real, seinem Rohstoffreichtum und einer stark konsumfreudigen Mittelklasse zu den großen Hoffnungsmärkten.

(Quelle: Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística – IBGE e Fundação Sistema Estadual de Análise de Dados – SEADE)