Geschichte

Die Anfänge seit der Entdeckung der „Neuen Welt“

Zunächst waren es Kaufleute wie die Welser, die Interesse an der "Neuen Welt" hatten und Karten zur besseren Orientierung herstellen ließen. Ein Exemplar von 1530 bildet sogar Menschen und Tiere des neuen Erdteils ab.

Mit den Welsern reiste 1534 der Straubinger Ulrich Schmiedl nach "Presillg Landt". Nach fast 20 Jahren in Südamerika kehrte er zurück und hinterließ eine Reisebeschreibung, die wesentlich das Bild der Neuen Welt im alten Europa bestimmte. Der Coburger Johann Gregor Aldenburgk veröffentlichte 1627 seine "Westindianische Reise".

Mit großem Einsatz und unter vielen Gefahren versuchten seit dem 17. Jahrhundert Jesuitenpater - viele von ihnen gebürtig aus Bayern - die brasilianischen Indianer zum Christentum zu bekehren und ihnen Schutz vor Sklavenjägern zu gewähren.

Intensiver kultureller Austausch im 19. Jahrhundert

Besonders rege wurde der Austausch im 19. Jahrhundert: Forschungsreisende, Künstler und Auswanderer entdeckten Brasilien für sich. So bereisten die bayerischen Forscher Carl Friedrich Philipp Martius und Johann Baptist Spix im Auftrag des bayerischen Königs 1817 bis 1820 Brasilien. Die Ausbeute ihrer Reise bereichert bis heute die natur­wissen­schaft­lichen Staatssammlungen in Bayern sowie das Völkerkundemuseum in München. Erinnerungsstücke und Proben ihrer wissenschaftlichen Arbeit, die von Tier- und Pflanzen­präparaten bis zu zeichnerischen Darstellungen reichen, belegen dies. Martius verfasste mit "Frey Apollonio" den ersten brasilianischen Roman. Auch die umfangreiche Sammlung naturwissenschaftlicher und ethnografischer Objekte der wittelsbachischen Prinzessin Therese sind heute Bestand des Völkerkundemuseums. Die Eindrücke und Studien der dreimonatigen Brasilienreise, die sie 1888 unternahm, legte sie in ihrem Buch "In den Brasilianischen Tropen" sowie in diversen Reiseberichten nieder.

Der Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas schuf 1837 die mit zahlreichen Illustrationen versehene "Malerische Reise in Brasilien", die das Bild Brasiliens in Europa populär machte.

Eine bayerische Prinzessin als brasilianische Kaiserin

Dass eine Prinzessin aus Bayern Kaiserin von Brasilien wurde, ist wohl wenig bekannt. Amalie von Leuchtenberg, Enkelin des ersten bayerischen Königs Max I. Joseph, heiratete 1829 den brasilianischen Kaiser Dom Pedro I. Der Heiratsvertrag und ein Paar Schlangenlederschuhe des Kaisers zeugen von dieser Verbindung.

Seit dem 19. Jahrhundert war Brasilien auch für Bayern ein interessantes Ein­wanderungs­land. Bis heute ist der Anteil von ehemaligen bayerischen Einwanderern, beispielsweise in São Bento do Sul, hoch.

20. Jahrhundert bis heute

Die Vielfalt der Beziehungen setzte sich im 20. Jahrhundert fort. Erwähnenswert sind zum einen einzelne Personen, die wie der Maler und Akademielehrer Georg Johann Grimm oder der Kulturvermittler Theodor Heuberger einen umfangreichen Austausch auf vielen kulturellen Gebieten bewirken. Zum anderen engagieren sich mehr als 600 bayerische Unternehmen über ihre Niederlassungen oder Vertretungen in Brasilien. Sie tragen so zum Zusammenwachsen der Kulturen auf allen Ebenen bei. Auch zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen, etwa der TU München und Unicamp, findet ein reger Austausch statt. Eine gewisse Fortsetzung der missionarischen Tätigkeit des 17. und 18. Jahrhunderts stellt das heute noch von Bayern ausgehende seelsorgerische und soziale Engagement der christlichen Kirchen dar.

Beziehungen der besonderen Art ergeben sich aus dem brasilianischen Nationalsport Fußball. Ex-Spieler wie Paulo Sérgio, Zé Roberto, Lúcio, Dante, Luiz Gustavo sowie aktuell Rafinha und Douglas Costa beim FC Bayern, aber auch Schüler- und Jugendturniere aus Privatinitiativen, führen zu bayerisch-brasilianischen Begegnungen und Freundschaften.

Beziehungen zwischen Bayern und Brasilien bestehen seit der Zeit der Entdeckung der "Neuen Welt" durch die Europäer. In ihrer Vielfalt umfassen sie das Wirken von Abenteurern, Forschern, Künstlern, Missionaren und Unternehmern, einfachen Auswanderern und königlichen Prinzessinnen.

Die Anfänge seit der Entdeckung der „Neuen Welt“

Zunächst waren es Kaufleute wie die Welser, die Interesse an der "Neuen Welt" hatten und Karten zur besseren Orientierung herstellen ließen. Ein Exemplar von 1530 bildet sogar Menschen und Tiere des neuen Erdteils ab.

Mit den Welsern reiste 1534 der Straubinger Ulrich Schmiedl nach "Presillg Landt". Nach fast 20 Jahren in Südamerika kehrte er zurück und hinterließ eine Reisebeschreibung, die wesentlich das Bild der Neuen Welt im alten Europa bestimmte. Der Coburger Johann Gregor Aldenburgk veröffentlichte 1627 seine "Westindianische Reise".

Mit großem Einsatz und unter vielen Gefahren versuchten seit dem 17. Jahrhundert Jesuitenpater - viele von ihnen gebürtig aus Bayern - die brasilianischen Indianer zum Christentum zu bekehren und ihnen Schutz vor Sklavenjägern zu gewähren.

Intensiver kultureller Austausch im 19. Jahrhundert

Besonders rege wurde der Austausch im 19. Jahrhundert: Forschungsreisende, Künstler und Auswanderer entdeckten Brasilien für sich. So bereisten die bayerischen Forscher Carl Friedrich Philipp Martius und Johann Baptist Spix im Auftrag des bayerischen Königs 1817 bis 1820 Brasilien. Die Ausbeute ihrer Reise bereichert bis heute die natur­wissen­schaft­lichen Staatssammlungen in Bayern sowie das Völkerkundemuseum in München. Erinnerungsstücke und Proben ihrer wissenschaftlichen Arbeit, die von Tier- und Pflanzen­präparaten bis zu zeichnerischen Darstellungen reichen, belegen dies. Martius verfasste mit "Frey Apollonio" den ersten brasilianischen Roman. Auch die umfangreiche Sammlung naturwissenschaftlicher und ethnografischer Objekte der wittelsbachischen Prinzessin Therese sind heute Bestand des Völkerkundemuseums. Die Eindrücke und Studien der dreimonatigen Brasilienreise, die sie 1888 unternahm, legte sie in ihrem Buch "In den Brasilianischen Tropen" sowie in diversen Reiseberichten nieder.

Der Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas schuf 1837 die mit zahlreichen Illustrationen versehene "Malerische Reise in Brasilien", die das Bild Brasiliens in Europa populär machte.

Eine bayerische Prinzessin als brasilianische Kaiserin

Dass eine Prinzessin aus Bayern Kaiserin von Brasilien wurde, ist wohl wenig bekannt. Amalie von Leuchtenberg, Enkelin des ersten bayerischen Königs Max I. Joseph, heiratete 1829 den brasilianischen Kaiser Dom Pedro I. Der Heiratsvertrag und ein Paar Schlangenlederschuhe des Kaisers zeugen von dieser Verbindung.

Seit dem 19. Jahrhundert war Brasilien auch für Bayern ein interessantes Ein­wanderungs­land. Bis heute ist der Anteil von ehemaligen bayerischen Einwanderern, beispielsweise in São Bento do Sul, hoch.

20. Jahrhundert bis heute

Die Vielfalt der Beziehungen setzte sich im 20. Jahrhundert fort. Erwähnenswert sind zum einen einzelne Personen, die wie der Maler und Akademielehrer Georg Johann Grimm oder der Kulturvermittler Theodor Heuberger einen umfangreichen Austausch auf vielen kulturellen Gebieten bewirken. Zum anderen engagieren sich mehr als 600 bayerische Unternehmen über ihre Niederlassungen oder Vertretungen in Brasilien. Sie tragen so zum Zusammenwachsen der Kulturen auf allen Ebenen bei. Auch zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen, etwa der TU München und Unicamp, findet ein reger Austausch statt. Eine gewisse Fortsetzung der missionarischen Tätigkeit des 17. und 18. Jahrhunderts stellt das heute noch von Bayern ausgehende seelsorgerische und soziale Engagement der christlichen Kirchen dar.

Beziehungen der besonderen Art ergeben sich aus dem brasilianischen Nationalsport Fußball. Ex-Spieler wie Paulo Sérgio, Zé Roberto, Lúcio, Dante, Luiz Gustavo sowie aktuell Rafinha und Douglas Costa beim FC Bayern, aber auch Schüler- und Jugendturniere aus Privatinitiativen, führen zu bayerisch-brasilianischen Begegnungen und Freundschaften.